Gemeinschaftsproduktion mit Dölling und Galitz Verlag
Herausgeber Stadtarchiv München
Der Wimmer Damerl erzählt
Erinnerungen des Münchner Oberbürgermeisters Thomas Wimmer 1887 bis 1964
1 CD, 68 Min., mit einem 60-seitigen, reich bebilderten Booklet im Schuber
ISBN 10: 3-935549-41-5
ISBN 13: 978-3-935549-41-7
14.80 €


»Ja bittschön, mir san koane Deppen, aber was Richtiges san ma aa worn.«

Als der frühere Schreiner und spätere Oberbürgermeister Thomas Wimmer, der »Wimmer Damerl«, nach dem Ende seiner Amtszeit 1962 aus seinem Leben erzählte, entstand ein urwüchsig »boarisches« Spracherlebnis. Gleichzeitig ist es die bedeutendste Quelle zu Thomas Wimmers Leben und der Geschichte Münchens von der Kaiserzeit bis zu den Olympischen Spielen. Dieser zeitgeschichtlich einzigartige Schatz wird zum erstenmal der Öffentlichkeit vorgestellt.

Urbayerisch und wortgewaltig wie der schönste Komödienstadl erzählt Thomas Wimmer über sein Leben und die Geschichte Münchens, die untrennbar miteinander verbunden sind. Als »sündigs Bankert« seine Eltern waren zu arm um zu heiraten wird Wimmer 1887 in Erding bei München geboren. In der Schule fällt er bald durch seine Begabung auf, doch der Makel ein »Kind der Liebe« zu sein, verwehrt ihm den Zugang zu einem Theologiestudium. Nachdem auch sein Jugendtraum, Holzbildhauer zu werden, an der Armut seiner Eltern scheitert, lernt er Schreiner. Er beginnt sich früh zu politisieren: Er tritt in die Holzarbeitergewerkschaft ein, wird 1918 Vorstand des Arbeiter- und Soldatenrates in der Artilleriewerkstätte und 1924 sozialdemokratischer Stadtrat bis zu seiner Verhaftung durch die »Nazioten« (Wimmer). Um zu überleben schreinert er wieder, daneben pflegt er, unterbrochen von vier KZ-Aufenthalten, seine schwerkranke Frau. In der »Stunde Null« wird er als »Verständigster« zum Bürgermeister berufen. Mit seinen berühmt gewordenen »Ramma-Dama«-Kampagnen beginnt er den Wiederaufbau des »besseren lebendigen Dreckhaufen«, der München damals war, und bahnt den Weg zur modernen Millionenstadt. Diese Aufnahme ist das bedeutendste persönliche Vermächtnis des Münchner Originals.